Erfolgreicher Retrofit einer Abwasserbehandlungsanlage mit Clamp-on-Ultraschalldurchflussmesser
Ohne die bestehenden Rohrleitungen zu verändern, konnte der Abwasserzweckverband Aken dank der erfolgreichen Installation des Zwei-Kanal-Durchflussmesssystems KATflow 150 erhebliche Kosten bei der Optimierung der Zulaufmessungen seiner Kläranlage einsparen
Seit 2021 sind in Sachsen-Anhalt alle Kläranlagen einer bestimmten Größe zum Nachweis permanenter Zulaufmessungen verpflichtet. Dem Abwasserzweckverband Aken fehlte es jedoch bisher an einer messtechnischen Erfassung des Hauptzulaufs aus dem nordwestlichen Teil sowie des Nebenzulaufs aus dem südlichen Teil seines Verbandsgebiets. Mit dem Ziel, stationäre Durchflussmessgeräte an zwei Stellen der Anlage zu installieren, ohne dabei „die alten Gussrohrleitungen mit Rohrdurchmesser DN 500 sowie das Schachtbauwerk verändern zu müssen“, wandte sich Herr Thomas Heppner, Leiter und Verantwortliche der Anlage, an Katronic.
Nach anfänglicher Klärung technischer Details wurde dem Verband ein Kostenangebot für das Zwei-Kanal-Durchflussmesssystem KATflow 150 unterbreitet. Dieses System zur Festinstallation mit zwei analogen Stromausgängen (4 … 20 mA) und zwei digitalen Relaisausgängen eignet sich als nichtinvasiver Ultraschalldurchflussmesser besonders für den Retrofit bestehender Anlagen.
Nachdem Herr Heppner die Zusage für die Finanzierung des Projekts erhalten hatte, sollte zunächst eine Probemessung auf der Kläranlage durchgeführt werden. Dies ermöglicht eine genauere Abschätzung der späteren messtechnischen Machbarkeit und des Umfangs der Inbetriebnahme.
Da sich die Bedingungen für eine Testmessung an den beiden in einem Schachtbauwerk befindlichen gusseisernen Rohrleitungen DN 500 aufgrund von Rost als unzureichend für die akustische Sensorkopplung erwiesen, mussten im Vorfeld einige Maßnahmen getroffen werden, um eine funktionsfähige Messung sicherzustellen. Dazu gehörten neben Spanngurten zur Befestigung der Sensoren an den großen Rohrdimensionen auch der Einsatz eines Akku-Winkelschleifers sowie eines Messwandlers ‚K0‘ mit höherer Signalstärke.
Nach entsprechender Vorbereitung der Messstelle „Hauptzulauf“ konnte sofort ein Signal eingestellt und Messwerte demonstriert werden. Der Installation der Auswerteeinheit KATflow 150 stand nichts im Wege.
An der zweiten Stelle „Nebenzulauf“ war zunächst kein Signal detektierbar. Wie sich später herausstellte, sei man bei Erdarbeiten in der Nähe der Kläranlage auf eine PE-Zuleitung DN 200 gestoßen, die einige Meter weiter in die Gussleitung DN 500 überzugehen schien, an der die Probemessungen gescheitert waren. Mit einem mobilen Clamp-on-Durchflussmesser konnte dann ein gutes Messsignal erzeugt und Volumenströme nachgewiesen werden.
Die mit der Fertigstellung beauftragten Katronic-Mitarbeiter überprüften zu Beginn ihres Einsatzes vor Ort die neue Messstelle mit dem portablen Clamp-on-Durchflussmessgerät KATflow 200. Ein Messsignal war vorhanden, Durchflüsse konnten nachgewiesen werden. Daraufhin wurde ein zum KATflow 150 kompatibler Messwandler K1L auf die 200er-Leitung geklemmt und über ein Verlängerungskabel mit der ca. 35 m entfernten Auswerteeinheit verdrahtet. Das erfolgreich nachgerüstete Zwei-Kanal-Durchflussmesssystem KATflow 150 ist seitdem komplett und dient der gleichzeitigen Durchflussüberwachung an zwei Zulaufleitungen der Kläranlage.
Der AZV Aken konnte einen mittleren fünfstelligen Betrag bei der Nachrüstung der Anlage einsparen, der alternativ beim Ausbau eines zweiten Schachts und der Ausstattung dessen mit teuren Messarmaturen angefallen wäre.